Dienstag, Mai 02, 2006

Die sechste Tür oder Die Sehne des Achill

Judith ist Eltern und Geschwistern, die sie vor Blaubart warnten, entflohen und dem berüchtigten Manne, den sie glühend liebt, gefolgt. Blaubart lässt sie in seine Burg, die seine Seele ist, ein. Sie ist dunkel, eisig und düster und seufzt nach Erlösung. Judith will sie mit Sonne und Freude füllen und verlangt ungeduldig von ihrem Geliebten, die sieben schwarzen Türen, die Symbole seines Lebens, zu öffnen und so sein Inneres darzulegen.

Blutrotes Licht dringt in die Halle, als sie die erste Tür öffnet, eine Folterkammer, in der Blaubarts eigene Qualen gleichsam verschlossen sind.Die zweite Tür öffnet nun die Waffenkammer, ein Sinnbild des täglichen Lebens, während der dritte Raum die Schatzkammer, gold-leuchtend, enthält. Aber überall klebt Blut an den Kleinodien, so auch im Wundergarten an Erde und Blumen, zu dem die vierte Tür führt. Die fünfte Tür zeigt einen Blick in Blaubarts weites Land, über dem Wolken ziehen, die düsterrote Schatten werfen. Vergebens bittet der Herzog Judith, die zwei letzten Türen nicht zu öffnen. Hinter der sechsten Tür sieht sie einen Weiher, mit Tränen, den Schmerzen des Lebens, gefüllt. Die siebte Tür tut sich zu einem Gemach auf, das Blaubarts frühere Frauen, die Geliebte des Morgens, Mittags und Abends, in prächtigen Gewändern und mit Diademen geschmückt, zeigt. Judith ist entsetzt, als Blaubart auch sie zu schmücken und zu krönen beginnt, denn sie wird nun die Königin der Nacht. Judith folgt den anderen Frauen und erlischt allmählich, während Blaubart allein in seiner verschlossenen und dunklen Burg zurückbleibt.


diese oper fiel mir am wochenende zum wiederholten male ein. es handelt im wesendilchen darüber dass man eben doch nicht alle geheimnisse preisgeben soll und doch nicht alles wissen sollte.
ich wollte so viel wie nur möglich von mir geben. aber gerade als ich mich in sicherheit wog kam mir misstrauen entgegen.und ich konnte nicht verstehen wie man mir misstrauen kann wenn ich alles preisgebe. aber vielleicht eben deshalb...
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die sache - nennen wir es mal so - ist im grunde nichts gravierend schlimmes. doch wie´s die ironie des schicksals eben nun mal so will hat sie mich genau dort getroffen wo ich nicht in die Styx getaucht wurde.
wo die ironie liegt? dieser punkt war der den ich zuletzt - zugegebener maßen ziemlich unglücklich formuliert - versucht habe zu "eröffnen".
manches kann man eben nicht erklären. manches sollte man eben vielleicht nicht erklären.
vergessen wir´s einfach.
amen.

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