Dienstag, Dezember 18, 2007

Trauer

es war schon dunkel. nicht allzuspät, doch es ist ja winter. ich hielt an der kreuzung beim zebrastreifen und wartete darauf, dass die ampel grün wird. als ich dann endlich weiterziehen durfte, erblickte ich eine junge mutter mit ihrem kind. sie kamen mir entgegen. die mutter blickte etwas besorgt in die ferne. sie überlegte wohl, was sie noch alles zu erledigen hatte. in ihrer rechten hand zwei riesige, vollbepackte einkaufstaschen. sie eilte mit großen schritten irgendwo zwischen jetzt und der planung dessen was sie wohl als nächstes noch erledigen müsse.
mit ihrer linken hand hielt sie ihre tochter,vielleicht gerade mal anderthalb bis 2 jahre alt. die kleine tapste hinterher, leicht stolpernd, doch hielt sie mit ihrer mutter mit. und ihr gesicht erstrahlte. voller stolz, dass sie es geschafft hatte nicht zu stolpern. voller stolz und selbstbewusstsein trappte sie neben ihrer mutter. das gesicht strahlte alle fröhlichkeit und alle zuversicht der welt und das höchste an selbstvertrauen was ein mensch nur ausstrahlen kann. es strahlte.voller unschuld.
weder die mutter bemerkte dieses riesen erfolgserlebnis ihrer tochter, noch die kleine bemerkte die sorgen der mama...

der kloß in meinem hals wurde immer größer. dieser moment war so unendlich traurig, dass
man das gar nicht in worte fangen kann. so unendlich traurig...und mitten auf der straße fingen meine tränen an zu kullern.